Die HEP 3b im Gespräch mit Vanessa Odermatt von der CDU

Hallo Frau Odermatt, was kann die Politik konkret für Menschen mit Behinderungserfahrung tun? – Die HEP 3b fordert klar! Es wird viel zu wenig für MmB getan!

Politikunterricht, dem oftmals mit Zurückhaltung begegnet wird, wurde in dieser Doppelstunde mit Leben gefüllt und die diskussionsfreudigen Studierenden stellten ihre Fragen, gaben kritische Impulse und kamen so in einen aktiven Dialog mit der Politikerin – einen Dialog, der auf Probleme hinwies und klar die Sorgen und Bedenken der Studierenden in den Vordergrund stellte.

Ihr tägliches Handeln ist auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ausgerichtet. Vor diesem Hintergrund ist es nicht überraschend, dass Themen wie Barrierefreiheit, die in unserer Stadt oft unzufriedenstellend gewährleistet ist, im Gespräch mit der CDU-Politikerin, fokussiert wurden. Ebenso als besonders besorgniserregend empfinden die Studierenden die Personalengpässe, die das Resultat von Kürzungsmaßnahmen sind. Wieso streicht man genau da, wo es am meisten benötigt wird?! Dieser Umstand führt nicht nur zu akuten Personalengpässen, die dann wiederum zu Mehrarbeit und Überbelastung der Fachkräfte führt. Die Attraktivität, den Beruf der Heilerziehungspflege zu ergreifen, sinkt und in letzter Konsequenz sinkt auch die Qualität der Arbeit. Was kann die Politik da tun? Warum passieren Dinge so langsam? Warum müssen diejenigen leiden, die Fürsorge und ein großes Maß an Unterstützung benötigen?

Wer könnte authentischer davon berichten als unsere angehenden Heilerziehungspflegende? Sie erleben tagtäglich, was es heißt, Engpässe auszugleichen und unter nicht selten die persönliche Überbelastung in Kauf zu nehmen. Das alles ist ungerecht. Diese Unzufriedenheit und den Wunsch nach (schneller und nachhaltiger!) Veränderung spürte auch Vanessa Odermatt. Empathisch und reflektiert zeigte die Politikerin ihr Verständnis und brachte ihre Dankbarkeit den SuS für ihre außerordentliche Arbeit entgegen. Gleichwohl lud sie dazu ein, Dinge auch immer aus einer übergeordneten Perspektive zu beleuchten. Die Politik, sagte die CDU-Landtagsabgeordnete, werde mit allerlei Dingen und Problemen konfrontiert, die beantwortet und gelöst werden müssen. Konkrete Umsetzungen (wie z.B. die der Ampelschaltungen oder der Umbau von Bushaltestellen) zögen sich lange hin, der Weg an behördlichen Vorschriften sei unumgänglich. Das alles, gab sie zu, erzeuge Unmut und Unverständnis bei den Mitbürgerinnen und Mitbürgern.

Fragen über Fragen, auf die auch die Politikerin keine „perfekten“ Lösungsvorschläge nennen konnte – sie gestand ein, dass noch ein langer Weg zu gehen sei und ermutigte abermals, offen für den politischen Diskurs zu sein, sich politisch zu engagieren und seinen und ihren Beitrag zu leisten. Alles fängt im Kleinen an. Wofür stehe ich? Für was möchte ich mich stark machen? Odermatt ermutigte die Klasse, selbst aktiv zu werden und sich politisch dort zu engagieren, wo Inklusion nicht nur als Wort aus neun Buchstaben im Programmheftchen erscheint.

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