Hans-Helmich-Schule Pinnwand

Corona macht Ah!

Nachdem das Schulministerium kurz vor Christi Himmelfahrt die Öffnung der Förderschulen bekanntgegeben hat, ging alles ganz schnell: Bereits wenige Tage später fanden sich am 25. Mai über ein Dutzend Schülerinnen und Schüler in der Hans-Helmich-Schule ein um nach mittlerweile zehn Wochen Homeschooling wieder am Präsenzunterricht teilzunehmen.

Der Unterricht findet nach dem sogenannten rollierenden System statt: Es wird tageweise im Wechsel beschult, sodass sich immer zwei Klassen plus Notgruppe auf dem Schulgelände befinden, die räumlich weit voneinander getrennt sind. Dank der dezentralen Organisation der Hans-Helmich-Schule ist dies gut möglich. Während die Notgruppe in einem festgelegten Raum im Erdgeschoss des Hauptgebäudes betreut wird, findet der Präsenzunterricht der einen Klasse im Obergeschoss und der anderen Klasse in den Räumlichkeiten des FS-Hauses statt. Diese festgelegten Räume wurden gemäß den Hygienevorschriften im Vorfeld entsprechend vorbereitet. Die Klassen, die sich vor Ort befinden, werden zudem noch in zwei Lerngruppen unterteilt, sodass sich maximal sechs Schüler*innen plus Erwachsene im Raum befinden. Auf den Gängen finden sich Pfeile für die Laufrichtung und Eingänge und Ausgänge sind im Einbahn-System gekennzeichnet – so soll vermieden werden, dass sich Schüler*innen auf den Fluren entgegenkommen. Wo kein Waschbecken im Klassenzimmer vorhanden ist, bieten mobile Waschbecken die Möglichkeit zum regelmäßigen Händewaschen. Es ist an alles gedacht.

Zuletzt auch dank dieser guten Vorbereitung verliefen die ersten Präsenztage an der Hans-Helmich-Schule reibungslos und ohne Probleme. „Die Schülerinnen und Schüler haben die Zeit bis zum Re-Start ganz gut überstanden und konnten sehr viel berichten“, erzählt ein Kollege. Insgesamt finden sich alle gut in der veränderten Situation zurecht. Auch die neuen Regeln, die richtige Handhabung mit dem Mundschutz und das regelmäßige Händewaschen werden von allen gut umgesetzt. Es scheint sogar ein bisschen so, als ob sich alle extra viel Mühe geben, weil sie sich so freuen sich wieder zu sehen und nichts falsch machen wollen.

Dass Corona erfinderisch macht, wissen wir schon aus den vielen Berichten von zu Hause und aus den Wohngruppen (hier Link zu #wirbleibenzuhhause) – auch in der Schule gab es zum Re-Start viele gute Ideen. So hat zum Beispiel eine Klasse drei Geburtstage auf einmal in einem „riesigen Stuhlkreis“ auf dem Schulhof nachgefeiert und so mit genügend Abstand und erheblicher Lautstärke ein Ständchen für die Geburtstagskinder gesungen. In einer anderen Klasse liegen auf jedem Tisch Pappteller – als „Parkplätze für den Mundschutz“. Und ein Spaßvogel aus dem Kollegium hat dem Portrait von Hans Helmich einen Mundschutz verpasst.

Nicht zu spaßen war mit der Technik: Im FS-Haus fiel direkt am ersten Schultag die Spülmaschine aus, sodass in den darauffolgenden Tagen das Geschirr ins Hauptgebäude transportiert und in der dortigen Spülmaschine gespült werden musste. Ein weiterer Programmpunkt im ohnehin schon sehr vollen und sehr kurzen Schulalltag. Denn obwohl im Gegensatz zu vielen anderen Schulen ganztags bis 14:45 Unterricht stattfindet, ist die Zeit in der Schule viel zu schnell vorbei und der nächste Präsenzunterricht noch in weiter Ferne. „Die meisten empfinden einmal die Woche Unterricht als zu wenig, aber wir sind uns alle einig, dass das immerhin mehr ist als gar nichts“, resümiert eine Kollegin. Und auch wenn bei allen die Freude im Vordergrund stand, sich wiederzusehen und von den Erlebnissen der letzten zehn Wochen zu berichten, sollte natürlich auch gelernt werden – dies kann auch eine Kollegin aus der Berufspraxisstufe bestätigen, die nun weiß, dass man bei mobilen Waschbecken nicht nur den Frischwassertank auffüllen, sondern auch das Abwasser ausgießen muss – so wurde mal kurzzeitig das Klassenzimmer geflutet und spontan eine Unterrichtseinheit „Wischen“ dazwischengeschoben.  Eben: Corona macht Ah!

 

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